Künstler aus der Ukraine und der Euregio bauen Brücken

Ausstellung „Frieden in der Ukraine – Frieden in Europa“ bis zum Dritten Advent in der Markuskirche

Kunst in der Kirche fasziniert den Herzogenrather Pfarrer Joachim Wehrenbrecht. Ein absoluter Hingucker im Altarraum der Evangelischen der Evangelischen Markuskirche ist nun seit dem vergangenen Freitag das apokalyptische Triptychon „Entstehung der Welt“ von Lesya Ortynska. Das dreiteilige Kunstwerk ist Teil der Ausstellung „Frieden in der Ukraine – Frieden in Europa“ des Herzogenrather Vereins art & culture Projects e.V. von Svitlana Bilash und Hartmut Dammer vom Kunst- Kultur- und Wirtschaftszentrum in der Villa Herzogenrath.
Innerhalb von nur zwei Wochen wurde diese Station der Wanderausstellung konzipiert, nachdem sich der kunstbegeisterte Pfarrer Joachim Wehrenbrecht für die Arbeit des Ehepaars Bilash und Dammer interessiert hatte. Ein Besuch in der Villa Herzogenrath brachte schließlich die Idee voran. „Ich bin gespannt wie die Gemeinde reagiert. Die Ausstellung passt gut in die Zeit der Besinnung vor Weihnachten“, meint Wehrenbrecht.

Darstellung von der Vertreibung aus dem Paradies

Lesya Ortynska fügt in ihrem Werk verschiedene Bildelemente zusammen. Man könnte es als ein Suchbild bezeichnen, das viele versteckte Details hat und auf traditionelle Darstellungsformen zurückgreift. Wir sehen das biblische Geschehen von der Vertreibung aus dem Paradies. Eva und Adam haben vom Baum der Erkenntnis genommen“, erklärt Pfarrer Wehrenbrecht, der sich intensiv mit der Bildsprache von Lesya Ortynska auseinandergesetzt hat. Er sprach nicht etwa vom Altar aus, sondern nahm die Eröffnungsgäste mit in den neu gestalteten Altarraum und anschließend zu einer Führung durch die Ausstellung im Gemeindehaus.

„In Lesya Ortynskas Bild erkennen Adam und Eva gerade Gut und Böse. Eva ist von einem Feigenblatt bedeckt, Adam hat die Schlange am Bein wie einen Lindwurm, aus ihr tut sich der Höllenschlund auf, Menschen stürzen in den Tod und Adams Fuß wird zu einem Drachenfuß“, erklärt Wehrenbrecht weiter. Links und rechts des Triptychons bewachen Engel das Paradies. Hier sieht man Symbole der Liebe, Szenen mit Mann und Frau und einer Mutter, die ihr Kind beschützt. Ein Lebensbaum gedeiht. „Der Erzengel Michael trägt auf dem linken Flügel des Triptychons die Waage des Seelenheils. Hier geht es um das Jüngste Gericht, die Entscheidung für ewige Verdammnis oder Himmel. Wir sehen Posaune, Violine und Laute und eine marianische Darstellung einer Mutter mit ihrem Kind“, fährt Wehrenbrecht fort.

Europäische Bürger sollen auf den Ukraine-Konflikt aufmerksam werden

Schirmherr der Ausstellung ist Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments. Um einen kleinen Beitrag zur Lösung des Ukraine-Konfliktes zu leisten, hat der Verein „art & culture Project“ nach dem Grundsatz „Kunst baut Brücken“ dieses Projekt auf den Weg gebracht. „Je mehr europäische Bürger auf die derzeitige Situation und die damit verbundenen Umstände aufmerksam gemacht werden, desto schneller wird der Konflikt in der Ukraine verstanden und hoffentlich in naher Zukunft gelöst aufgelöst“, betont Bilash, die ein Bewusstsein für die europäische Dimension ukrainischer Kultur schaffen möchte und für den Frieden in der Ukraine kämpft. Nach der Eröffnung der Wanderausstellung auf Schloss Wickrath und einer Station in der Aachener Aula Carolina möchte die Ukrainerin Bilash die Schau gerne nicht nur in Deutschland, sondern im Anschluss in weiteren europäischen Ländern präsentieren.

Auch Künstlerinnen aus dem Dreiländereck stellen aus

Neben der ukrainischen Künstlergruppe „Wendung“ stellen auch andere Künstlerinnen aus dem Dreiländereck wie Willi Lemke, Maria Krings, Edith Suchodrew und Christel Wermuth aus. Den ukrainischen Künstlern ist ein Beitrag zu den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine wichtig. „Sie wollen auf das Schicksal der Menschen und ihr Leiden und Sterben mitten in Europa aufmerksam machen. Dabei greifen sie oft auf religiöse Motive in ihrer Bildsprache zurück, teilweise haben sie eine ikonographische Ausbildung in der Ukraine gehabt“, erklärt Wehrenbrecht. Die Zeit des Novembers mit der Friedensdekade und des Advents, der Ankunft des Friedensfürsten, passe vom Kirchenjahr gut zur aktuellen Friedensausstellung.

Die Ausstellung ist in der Markuskirche an der Geilenkirchenerstraße 41 bis zum 3.Advent während der Gottesdienstzeiten und der Gruppenbelegung des Gemeindehauses zu besichtigen, gerne auch nach vorheriger Anmeldung bei Pfarrer Joachim Wehrenbrecht unter 02406/3203.

Gemeindebüro an der Markuskirche Herzogenrath

Ansprechpartnerinnen: Regina Dankers und Stefanie Franzen

Geilenkirchener Str. 41
52134 Herzogenrath
Tel.: 02406 / 3458
E-Mail: lydia-gemeinde.herzogenrath@ekir.de
Bürozeiten: Montag bis Mittwoch von 10-12 Uhr, Donnerstag von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung

Pfarrbezirk 1 Herzogenrath

Pfarrer Joachim Leberecht

Ackerstraße 9
52134 Herzogenrath
Tel.: 02406 / 3203 (montags nur in dringenden Fällen)

E-Mail: joachim.leberecht@ekir.de

Pfarrbezirk 2 Merkstein

Pfarrerin Renate Fischer-Bausch

Nelkenstraße 8
52134 Herzogenrath
Tel.: 02406 / 61275

E-Mail: renate.fischer@ekir.de

Pfarrbezirk 3 Kohlscheid

Pfarrer Frank Ungerathen

Markt 41 H
52134 Herzogenrath-Kohlscheid

Tel.: 02407 / 18474

E-Mail: frank.ungerathen@ekir.de