Immer höher wird der Turm aus Rollen bunten Klebebands, den Mieke und Emma übermütig auf einem der Tische im Jugendkeller des Lukas-Gemeindezentrums aufstapeln. Was man sonst noch alles mit den bunten Bändern machen kann, zeigen die Wände. Die hat Dorothea Schui, Jugendreferentin der Herzogenrather Lydia-Gemeinde, gemeinsam mit zehn jungen Künstlerinnen und Künstlern und unterstützt von Profi Adrian Dittert, mit Tape-Art gestaltet. Dabei entstehen Kunstwerke „aus klebenden Materialien, wie Klebeband, Washi-Tape, Kreppband oder Folien, wie sie in der Werbetechnik eingesetzt werden“, erläutert Adrian.
Einfach drauflos kleben
Er gehört zum Künstlerkollektiv „Tape That“ aus Berlin und Köln, das sich 2011 mit dieser Kunstform beschäftigt und bringt den Kindern an diesem Herbstferientag die Technik bei und hilft bei der Gestaltung der Wände. Das Besondere an Tape-Art sei, dass hier ein ganz alltägliches Medium genutzt werde, um sich damit kreativ auszudrücken. „Auf der einen Seite gibt es volle Farben, auf der anderen ist die Farbpalette begrenzt, da man nicht mischen kann. Das gibt den Rahmen vor.“ Das und die klaren Kanten und Linien, die sich gut für geometrische Formen eignen. Das Schöne an der Arbeit mit Kindern sei das Spielerische, dass sie ganz intuitiv ihre Ideen umsetzten und losklebten. Und das Beste, finden die Kinder: Wenn einem etwas nicht gefällt oder man sich vertan hat, dann überklebt man es einfach oder reißt es wieder ab.