15.12.2022

Zukunftssicherheit für die Notfallseelsorge Aachen

Vereinbarung mit der StädteRegion Aachen regelt das Finanzielle, die Ausstattung und die Ausbildung - Vertragsunterzeichnung am 14. Dezember

Für das Bistum Aachen unterzeichnete (v.l.)  Pfarrer Rainer Thoma, für die StädteRegion Dezernent Gregor Jansen und für das Kuratorium Notfallseelsorge Aachen Pfarrer Ulrich Schuster die Vereinbarung.
Für das Bistum Aachen unterzeichnete (v.l.) Pfarrer Rainer Thoma, für die StädteRegion Dezernent Gregor Jansen und für das Kuratorium Notfallseelsorge Aachen Pfarrer Ulrich Schuster die Vereinbarung. Foto: Holger Benend, StädteRegion Aachen

Seit mehr als 23 Jahren steht die Notfallseelsorge in der StädteRegion Menschen in akuten Notsituationen bei: unmittelbar, überkonfessionell und professionell. Aus einer anfänglich von Einzelpersonen getragenen Initiative hat sich deutschlandweit eine seelsorgliche Institution geformt, die heute aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist. Um diese wichtige Arbeit auf ein solides Fundament zu stellen, haben die StädteRegion Aachen und die Notfallseelsorge Aachen jetzt eine Vereinbarung unterzeichnet.

Maßgeblich verantwortlich für den Entwurf der vom Städteregionstag einstimmig mitgetragenen Vertrages ist der zuständige Dezernent der StädteRegion Aachen, Gregor Jansen: „Um den helfenden Menschen, die meist ehrenamtlich für andere da sind und rund um die Uhr zu Verfügung stehen, ein Zeichen der Wertschätzung entgegenzubringen, war es mir wichtig, diese Arbeit auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen.“ In der Vereinbarung sind neben der finanziellen Unterstützung in Höhe von derzeit 33.500 Euro pro Jahr die Auswahlkriterien für ehrenamtlich Mitarbeitende und die Inhalte der einjährigen Ausbildung geregelt.

Mehr als 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

Getragen wird die Notfallseelsorge Aachen durch das Bistum Aachen (Regionen Aachen Stadt und Aachen Land) und dem Evangelischen Kirchenkreis Aachen. Ihre Aufgabe ist die psychosoziale Notfallversorgung der Bevölkerung, ein Angebot für Überlebende, Angehörige, Hinterbliebene, Zeugen und/oder Vermissende. Derzeit wird die Notfallseelsorge in der StädteRegion von 46 Menschen getragen, darunter 42 Ehrenamtler. Pfarrer Rainer Thoma, Unterzeichner für das Bistum Aachen, dankte den Mitwirkenden: „Angehörige nach dem plötzlichen Tod eines Menschen in den ersten Stunden zu begleiten oder sich den Betroffenen anzunehmen, die bei einem Unfall unverletzt geblieben sind, ist eine sehr wichtige Aufgabe, die unglaublich viel Kraft kostet. Dafür spreche ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank aus!“.

Dem Dank schloss sich der Vorsitzender des Kuratoriums der Notfallseelsorge Aachen Pfarrer Ulrich Schuster aus Baesweiler an und wies noch einmal auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen 23 Jahren hin: „Wir hatten im damaligen Kreis Aachen und der heutigen StädteRegion stets einen verlässlichen Partner, der unsere Arbeit immer aus voller Überzeugung unterstützt hat.“

Konsequente Weiterbildung und Supervision wichtig

Die hohen Qualitätsstandards der Notfallseelsorge wären ohne eine qualifizierte Grundausbildung sowie konsequente Weiterbildung und Supervision undenkbar. Zuständig dafür sind die beiden Koordinatoren, Gemeindereferentin Rita Nagel aus Simmerath und Diakon Eckhard Weimer aus Aachen. „Wir begleiten die Ausbildung und passen sie mit individuellen Inhalten stets den aktuellen Anforderungen an“, so die beiden unisono.

Betroffenheit machte sich im Raum breit, als Rita Nagel von ihrem Einsatz im August dieses Jahres am Rursee berichtete, in dessen Folge zwei Kinder verstorben sind. „Ein Nachmittag, der für alle sehr entspannt und fröhlich begann, endete in einer unfassbaren Katastrophe“. Zusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen hat sie die Eltern und die übrigen Kinder der Familie betreut. Eckhard Weimer sind die vielen Begegnungen nach der verheerenden Flutkatastrohe in Stolberg Vicht und Mulartshütte, wo er sein Haupteinsatzgebiet hatte, noch so intensiv im Kopf, als wäre es gestern erst passiert. „Menschen, die alles verloren hatten. Menschen, die vor dem Nichts standen. In solchen Situationen spielen soziale, kulturelle und religiöse Hintergründe überhaupt keine Rolle“, berichtete er. Alle verfügbaren Kräfte der Notfallseelsorge waren damals zwischen Aachen, Eschweiler, Roetgen und Stolberg im Einsatz. Um möglichst schnell vor Ort zu sein, stehen inzwischen zwei Fahrzeuge zur Verfügung.

Wer sich bei der Notfallseelsorge engagieren möchte, kann sich per E-Mail wenden an info@notfallseelsorge-aachen.de

Für Betroffene ist die Notfallseelsorge jederzeit über die regionalen Leitstellen von Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst erreichbar. Dort sind entsprechende Rufbereitschaften fest installiert, die für schnelle und unkomplizierte Hilfe Sorge tragen.

Text: Städteregion Aachen

Gemeindebüro an der Markuskirche Herzogenrath

Ansprechpartnerinnen: Regina Dankers und Stefanie Franzen

Geilenkirchener Str. 41
52134 Herzogenrath
Tel.: 02406 / 3458
E-Mail: lydia-gemeinde.herzogenrath@ekir.de
Bürozeiten: Montag bis Mittwoch von 10-12 Uhr, Donnerstag von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung

Pfarrbezirk 1 Herzogenrath

Pfarrer Joachim Leberecht

Ackerstraße 9
52134 Herzogenrath
Tel.: 02406 / 3203 (montags nur in dringenden Fällen)

E-Mail: joachim.leberecht@ekir.de

Pfarrbezirk 2 Merkstein

Pfarrerin Renate Fischer-Bausch

Nelkenstraße 8
52134 Herzogenrath
Tel.: 02406 / 61275

E-Mail: renate.fischer@ekir.de

Pfarrbezirk 3 Kohlscheid

Pfarrer Frank Ungerathen

Markt 41 H
52134 Herzogenrath-Kohlscheid

Tel.: 02407 / 18474

E-Mail: frank.ungerathen@ekir.de