Im Gespräch über die nun als Buch veröffentlichten Predigten zum Vater-unser geraten die Anwesenden ins Schwärmen. Von der Qualität dieser Worte, die seit 2000 Jahren gebetet werden, von ihrer Kraft und Dauerhaftigkeit. „Es sind uns anvertraute Worte direkt von Jesus, sie sind stärker als die meisten Gebete, die Menschen formulieren“, betont Pfarrerin Renate Fischer-Bausch. Und Pfarrer Joachim Leberecht ergänzt: „Das Vater-unser entwickelt seine Kraft vor allem in Not und Bedrängnis, in der Hoffnungslosigkeit. Das gemeinsame Beten gibt Kraft, und trotzdem muss jeder und jede selbst dieses Gebet zum eigenen machen.“
Es ist seit vielen Jahren Tradition, dass die Predigten in der Herzogenrather Markuskirche während der Passionszeit ein Oberthema ausführlich beleuchten. In diesem Jahr ist nun der sechste Band der dazugehörigen Buchreihe erschienen. Sieben Predigten nehmen sich Zeile für Zeile die einzelnen Bitten vor und nähern sich ihnen durch eigene Gedanken, Sekundärliteratur und manchmal auch durch den Blick auf den griechischen oder gar hebräischen Urtext.
Prädikant Erhard Lay untersuchte genauer die drei Worte „Dein Reich komme“. Er ging von der Frage, wie das Reich Gottes in die Gegenwart der Menschen kommen könne, den verschiedenen Bedeutungen nach, die „Reich“ und „reich“ schon haben. Und kommt zu dem Schluss, dass es ein innerweltliches Reich-sein gibt – mit größerer Nähe zum Reich Gottes.